01.12. - Welt-AIDS-Tag
Seit 1988 begehen wir in Deutschland am 01.12. jedes Jahres den „Welt-AIDS-Tag“. Er bezeugt die Solidarität mit Menschen mit HIV und erinnert an die an AIDS Verstorbenen. Das Motto heuer: „Gemeinsam – Gerade jetzt“.
Weltweit betrachtet, was angesichts des Welt-AIDS-Tages durchaus angebracht ist, ruft das Motto dazu auf, Menschen mit HIV, die Politik, Gesundheitspersonal, Medien, Geldgeber, die Pharmaindustrie, Netzwerke und Interessensgemeinschaften zusammenzubringen und gemeinsam nach einer Antwort auf globale Fragen und Herausforderungen zu finden.
Durch weltweite Kürzungen sind Millionen von Menschen bedroht, ihre HIV-Therapie zu verlieren und zu sterben. Rund zwei Drittel aller HIV-Therapien hängen von den USA ab. Amerika hat bisher die höchsten Beiträge – nicht nur zur Bekämpfung von HIV, sondern auch von Tuberkulose und Malaria – bezahlt. Seit Jahresanfang hat das Land allerdings sein Engagement massiv zurückgefahren. Nach Schätzungen von UNAIDS, einer internationalen Organisation im Kampf gegen HIV/AIDS, werden bei anhaltenden Kürzungen bis zum Jahr 2029 rund vier Millionen Menschen an AIDS sterben und mehrere Millionen sich neu mit HIV anstecken. Derzeit leben rund 41 Millionen Menschen weltweit mit dem Virus, über neun Millionen davon sind abgeschnitten von einer medikamentösen Behandlung.
Der aktuelle Bericht der UNAIDS beschreibt die weitreichenden Folgen internationaler Finanzkürzungen und fehlender globaler Solidarität mit Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Die Organisation für wirtschaftlichen Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) rechnet mit einem Rückgang externer Gesundheitshilfen im Jahr 2025 an diese Länder im Vergleich zum Jahr 2023 um rund 30 bis 40 Prozent. Betroffen davon sind Schwangere, denen kein HIV-Screening mehr angeboten werden kann. Aber auch Kinder, bei denen eine frühe Diagnose verpasst wurde und Frauen und Männer, die von Präventions- und Vorsorgeangeboten (wie der HIV-Präexpositionsprophylaxe) abgeschnitten werden. Geschweige denn HIV-positive Menschen, denen eine Therapie versagt bleiben muss.
Gemeinsam. Gerade jetzt.
Von der einstigen Hoffnung, die Welt könnte die Erkrankung AIDS bis 2030 als weltweite Bedrohung für die öffentliche Gesundheit von der Liste nehmen, bleibt kaum mehr ein Hoffnungsschimmer. Manche sehen die Erfolge der letzten zwei Jahrzehnte gefährdet.
Und nicht wenige Fachleute hierzulande beschleicht die Sorge, das Virus könne in größerem Ausmaße wieder zurückkehren. Viren kennen keine Grenzen. Wenn HIV-Infektionen weltweit zunehmen, wird sich das in absehbarer Zeit auch in Deutschland zeigen.
Während weltweit eine Vielzahl an Betroffenen keinen Zugang zu medizinischer Betreuung der HIV-Infektion haben, erhalten 98 Prozent aller infizierten Menschen in Deutschland die erforderliche Behandlung, die nahezu bei allen anspricht. Die Infektion ist somit auch beim Geschlechtsverkehr nicht mehr übertragbar, im Alltag ohnehin nicht. In Bayern besteht ein flächendeckendes Netz von Informations- und Beratungsstellen: AIDS-Beratungsstellen, AIDS-Hilfen sowie die 76 Gesundheitsämter.
Die Zahl der Menschen mit HIV, die in Deutschland leben, lag Ende 2024 bei etwa 97.700. Davon wissen etwa 8.200 Personen nichts von ihrer Ansteckung. Sie haben sich infiziert, haben aber noch keine Kenntnis hiervon.
Von den Personen, die im Jahr 2025 neu diagnostiziert wurden (etwas über 3.000), befindet sich etwa ein Drittel bereits in einem fortgeschrittenen Immundefekt.
Wir sind also herausgefordert, Menschen, die sich angesteckt haben können, aufzufordern, sich beraten und ggf. testen zu lassen. Die Empfehlung lautet: Wer das Risiko einer sexuell übertragbaren Infektion eingegangen ist, soll sich testen lassen.
Sollte es zu einer Ansteckung gekommen sein, wird eine medikamentöse dringend empfohlen. Die Infektion ist gut behandelbar. Je früher mit einer Behandlung begonnen werden kann, umso leichter kann ein stabiler Gesundheitszustand wiederhergestellt werden.
Gesundheitsämter bieten Beratung und Tests – anonym und kostenfrei
Das Gesundheitsamt Landshut hält daher seit geraumer Zeit ein leicht zugängiges, erweitertes Beratungs- und Testangebot bereit. In diesem Jahr haben bereits knapp 200 Personen hiervon Gebrauch gemacht – Tendenz steigend. Neben HIV besteht auch die Möglichkeit, sich je nach Risikosituation und Impfstatus auf weitere sexuell übertragbare Infektionen testen zu lassen. Anonym und kostenfrei. Zu bestimmten Zeiten auch ohne Anmeldung, von Montag bis Mittwoch jeweils von 11:00 Uhr bis 12:00 Uhr und am Donnerstag von 14:00 Uhr bis 16:30 Uhr. Wem diese Zeitkorridore unpassend sind, kann telefonisch oder per E-Mail auch einen individuellen Termin vereinbaren.
Bitte beachten Sie:
Auch wenn andere Abteilungen des Landratsamtes Landshut im Oktober 2025 nach Essenbach umgezogen sind – das Gesundheitsamt verbleibt am bisherigen Standort. Bitte beachten Sie allerdings die neuen Telefonnummern sowie die neue Anschrift.
Ausführliche Information und Beratung zur sexuellen Gesundheit:
Gesundheitsamt Landshut, 84036 Landshut, Achdorfer Weg 7
Telefon: 08703 9073 7000
E-Mail: gesundheit@landkreis-landshut.de