13. - 16. Okt. - 50 Jahre Psychiatrie-Enquête in Landshut
Rund ein Viertel der Bayern leidet an einer Psychischen Erkrankung, wie es der letzte Bayerische Psychiatrie-Bericht festgestellt hat. Trotz dieser enormen Zahl gilt dieses Thema oft noch als Tabu in der Gesellschaft. Die Psychiatrie-Enquete des Regionalen Steuerungsverbundes Landshut will psychische Erkrankungen im Alltag den Bürgerinnen und Bürgern näherbringen und plant anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens eine Aktionswoche mit umfangreichem Programm.
Den Beginn bildet ein Festakt mit Festvortrag am 13. Oktober ab 17.30 Uhr im Kinopolis Landshut. Neben der ersten Vorsitzenden des Regionalen Steuerungsverbundes, Dr. Kathrin Dornes, werden auch Schirmherr und Bezirktstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, der stv. Landrat Fritz Wittmann und Stadtrat Hans-Peter Summer Grußworte sprechen. Im Anschluss an den Festvortrag, der eine Bilanz und einen Ausblick zu 50 Jahren Psychiatrie-Enquete geben wird, rundet die Vorführung des deutsch-belgischen Spielfilmes „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“, den Festabend ab. Der Eintritt ist kostenlos.
Insgesamt spielt das Thema Film eine besondere Rolle in der Aktionswoche: Denn auf diese Art versucht der Regionale Steuerungsverbund, das Thema psychische Erkrankung den Bürgerinnen und Bürgern und deren Auswirkungen im Alltag näher zu bringen. Am Dienstag, 14. Oktober wird ab 19.30 Uhr das britisch-französische Familiendrama „The Son“ gezeigt, in dem es um die Beziehung zwischen einem Vater und seinem depressiven Sohn im Teenager-Alter geht. Organisiert wird der Abend vom Arbeitskreis Kinder und Jugendliche.
Der Unkostenbeitrag beträgt 8 Euro.
Am Mittwoch, 15. Oktober steht der dänische Spielfilm „Der Rausch“ über ein Trink-Experiment und seine Abgründe im Mittelpunkt, den der Arbeitskreis Suchthilfe ausgesucht hat. Der Film wird ab 19.30 Uhr im Kinopolis gezeigt, auch hier entsteht ein Unkostenbeitrag von 8 Euro.
Den Abschluss der Aktionswoche bildet die Theatervorstellung von „All das Schöne“ am Donnerstag, 16. Oktober, im Salzstadel Landshut ab 18.00 Uhr. Die Organisation übernimmt der Arbeitskreis Kinder psychisch Kranker Eltern im RSV Landshut. Der Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Dr. Christoph Löffler hält einen Impulsvortrag zu diesem Thema, auch eine Dialogrunde ist geplant. Der Eintritt ist dank Spenden und Sponsoren frei.
Im September 1975 wurde der Bericht über die Lage der Psychiatrie in der Bundesrepublik Deutschland, kurz „Psychiatrie-Enquête“ fertiggestellt. Er wurde im Auftrag des Bundestages von einer Sachverständigenkommission aus rund 200 Mitarbeitenden erarbeitet.
Die „Psychiatrie-Enquête“ ist der Ausgangspunkt der Psychiatriereform, ein bis heute andauernder Prozess der Umstrukturierung der psychiatrischen Versorgung in Deutschland. Die Ziele der Psychiatriereform waren und sind unter anderem Verbesserungen in der medizinischen Behandlung, psychosoziale Begleitung und institutionelle Veränderungen. In Bayern wurde bzw. wird dieses Ziel durch die Bayerischen Psychiatriepläne verfolgt. Zur Verbesserung der Planung und Koordinierung auf regionaler Ebene wurden psychosoziale Arbeitsgemeinschaften und regionale Steuerungsverbünde gegründet.