Gewässerunterhaltungszweckverbands vor neuer Ausrichtung

09. September 2025: Jährliche Verbandsversammlung im Zeichen des Umbruchs

Der Gewässerunterhaltungszweckverband (kurz: GUZV) steht vor einem Umbruch. Die erfolgreiche, interkommunale Zusammenarbeit über die Landkreisgrenzen hinweg wird neu ausgerichtet. Diese Prognose stand im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung des Zweckverbandes, der bereits seit 1976 besteht. Aufgrund der immer komplexer werdenden Aufgaben und Anforderungen im sehr umfangreichen Verbandsgebiet (Landkreise Dingolfing-Landau, Landshut, Kelheim) hat das bisher tätige Ingenieurbüro Dietlmeier seine Tätigkeit abgeschlossen – obgleich die Zusammenarbeit über viele Jahre sehr erfolgreich war. 

Nachdem nur in Teilen des Verbandsgebietes das „Regensburger Modell“ praktiziert werden kann, bei dem die jeweiligen, etablierten Landschaftspflegeverbände die Aufgaben des GUZV übernehmen, wird sich der GUZV neu ausrichten müssen. So wird im Landkreis Kelheim der dortige Landschaftspflegeverband mit der Gewässerunterhaltung beauftragt, aus dem Landkreis Dingolfing-Landau bleiben lediglich drei Gemeinden Mitglied beim GUZV, sodass der Verband künftig 16 Mitglieder hat. Zudem hat der langjährige Geschäftsführer Klaus Weindl bekannt gegeben, dass er die noch nicht abgerechneten Maßnahmen in den Bauabschnitten 10 und 48 noch abwickeln wird, im Anschluss aber als Mitarbeiter ausscheidet. Der Vorsitzende Josef Klaus, seines Zeichens auch Bürgermeister Niederaichbachs, stellte in Aussicht, dass diese Aufgabe innerhalb seiner Gemeindeverwaltung übernommen werden konnte.

In einer Abstimmung haben 36 Kommunen für den Fortbestand des GUZV gestimmt. Klaus sagte daraufhin zu, dass er versuchen wird, zusammen mit einem neuen Ingenieurbüro und einem neuen Geschäftsführer den GUZV weiterzuführen – natürlich unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Deshalb wird aktuell keine Verbandsumlage erhoben, sodass bis zur Änderung des GUZV für alle Gemeinden keine finanziellen Ausgaben entstehen. Sollte der GUZV fortgeführt werden, werden den verbliebenen Mitgliedsgemeinden wieder eine Verwaltungs- und Bauumlage in Rechnung. „Der Verband wird räumlich gesehen zwar insgesamt kleiner – dadurch können wir das verbleibende Gebiet aber intensiver betreuen“, erklärte der Vorsitzende Klaus. 

Der GUZV kümmert sich um Pflege und Unterhalt aller Gewässer 3. Ordnung zwischen der Altmühl, der Großen und Kleinen Laber, der Isar, der Vils und der Bina – genauer: um das ganze Geflecht von Bächen und kleinen Wasseradern zwischen diesen Flüssen. Diese Lebensadern der heimischen Natur intakt zu halten, ist nach Landesrecht Pflicht der Gemeinden.

Unter fachlicher Beratung würden hier den Belangen der Natur, aber auch der Wirtschaftlichkeit Rechnung getragen. Für die Erfüllung seiner Aufgaben kann sich der GUZV auf einen Haushaltsplan für das laufende Jahr stützen, der 607 150 Euro im Verwaltungshaushalt und 251 100 Euro im Vermögenshaushalt umfasst.