„Weil wir Nachbarn sind“

28. Oktober 2025: Informationsveranstaltung zu einer organisierten Nachbarschaftshilfe in Hohenthann
Bildunterschrift (von links): Ulrike Hüttl, Seniorenbeirat Rottenburg, Stefanie Möller, Nachbarschaftshilfe Altdorf, Linda Pilz, Behindertenbeauftragte des Landkreises Landshut, Elisabeth Strasser, Seniorenbeauftragte des Landkreises Landshut, Janine Biberger, Koordinierungsstelle „Gut leben in Hohenthann“, und Andrea Weiß, Bürgermeisterin der Gemeinde Hohenthann.

Wie baue ich eine Nachbarschaftshilfe auf? Welche Möglichkeiten der Förderung gibt es? Wie setze ich mein Konzept um? Um Fragen auf diese Antworten geben zu können, veranstalteten das Landratsamt Landshut und die Gemeinde Hohenthann einen Info-Nachmittag zum Thema Nachbarschaftshilfen. 

Die Veranstaltung richtete sich sowohl an bereits bestehende Nachbarschaftshilfen als auch an Interessierte, die in ihrer Gemeinde eine Organisation dieser Art gründen möchten aber noch nicht genau wissen, wie man ein solches Angebot auf den Weg bringt. Über 40 Teilnehmer aus dem ganzen Landkreis folgten der Einladung.

Zu Beginn der Veranstaltung stellte Janine Biberger die Koordinationsstelle „Gut leben in Hohenthann“ vor. In ihrer hauptamtlichen Position bildet sie die Anlaufstelle für alle Fragen rund um soziale Themen in der Gemeinde. Sie nimmt die Anliegen der Bürger auf und ist für die Entwicklung, Gestaltung und Umsetzung von Konzepten und Vorschlägen vor Ort verantwortlich. Zudem unterstützt sie die bestehenden Netzwerke, um das gesellschaftliche Leben in Hohenthann zu stärken und die Lebensqualität langfristig zu verbessern. 

Die Grundlagen zum Aufbau und den Aufgaben einer organisierten Nachbarschaftshilfe erläuterte Elisabeth Strasser, Seniorenbeauftragte des Landkreises Landshut. Dabei wies sie unter anderem auf die Beratungs- und Unterstützungsleistungen der Koordinationsstelle „Wohnen im Alter“ aus München hin.

In einer Vernetzungspause hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich auszutauschen und Erfahrungen zu teilen. Besonders Vertreter der Nachbarschaftshilfen aus dem Binatal, Ergolding, Furth, Geisenhausen und Neufahrn standen für wertvolle Ratschläge und zum Beantworten individueller Fragen bereit.

Im weiteren Verlauf wurden Praxisbeispiele vorgestellt. Den Anfang machte die Nachbarschaftshilfe aus Rottenburg, die sich derzeit im Aufbau befindet und kurz vor der Einführung steht. Der Vortrag von Ulrike Hüttl stand unter dem Motto „Von der Idee bis zur Umsetzung“ und gab einen Einblick in die benötigten Schritte für den Start einer organisierten Nachbarschaftshilfe. Sie nahm die Teilnehmer mit auf den Weg von der ersten Idee bis zum aktuellen Stand in Rottenburg. Das Besondere daran: Eine hauptamtliche Stelle wird hier die Nachbarschaftshilfe koordinieren.

Zum Abschluss der Veranstaltung stelle Stefanie Möller die Nachbarschaftshilfe ANNA aus Altdorf vor. ANNA steht, für „Altdorfs nette Nachbarn“ und unterstützt bei Aufgaben, die typischerweise eben von einem netten Nachbarn übernommen werden. Möller berichtete, dass im Markt Altdorf insbesondere Fahr- und Einkaufsdienste sehr gefragt sind. ANNA besteht bereits seit zehn Jahren und umfasst über 40 ehrenamtliche Mitglieder. Ihr Vortrag gab wertvolle Einblicke in die tägliche Arbeit einer Nachbarschaftshilfe.

Die Stimmung zum Ende der Veranstaltung war durchweg positiv. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten sich motiviert und engagiert, sodass erste wertvolle Bausteine und Überlegungen für die Gründung weiterer organisierter Nachbarschaftshilfen im gesamten Landkreis gelegt wurden. Solche Initiativen würden nicht nur den Zusammenhalt in den Gemeinden stärken, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zur Lebensqualität der Bürger leisten.