Prävention mehr in den Mittelpunkt rücken

05. August 2025: Landrat Peter Dreier besuchte Zentrum für Gesundheit und Therapie in Adlkofen
Landrat Peter Dreier testete ein innovatives Therapiegerät aus, das am Zentrum für Therapie und Gesundheit in Adlkofen im Einsatz ist.

Regelmäßig besuchen Landrat Peter Dreier und der Wirtschaftsreferent Ludwig Götz gemeinsam mit den Standort-Bürgermeistern verschiedenste Unternehmen im Landkreis Landshut, um sich über die Situation und Herausforderungen in den jeweiligen Branchen zu informieren – nun stand ein erfolgreiches Unternehmen aus dem Bereich Gesundheit im Mittelpunkt. Seit 1997 führt Margot Raff das Zentrum für Gesundheit und Therapie in Adlkofen (ZGT).

Gegründet als Rehazentrum, ist der Standort kontinuierlich gewachsen – und auch jetzt steht eine Erweiterung an. Bis Ende November entstehen weitere Räume, in denen eine neurologische Intensivtherapie und Handtherapie angeboten werden. „Gerade nach Schlaganfällen, Operationen oder Unfällen sind spezielle Therapieansätze mit hohem neurologischem Anteil unverzichtbar“, erklärt Margot Raff. 

Aber auch personell hat sich das Unternehmen entwickelt: Mittlerweile zählt das ZGT 65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von Physio- und Ergotherapeuten über Logopäden bis hin zum Sportwissenschaftler. Nach Ausbildung und Studium sind auch die Töchter Denise und Nadine in das Unternehmen eingestiegen. 

„Unser Ziel ist es, Gesundheitsangebote für alle zugänglich zu machen“, erklärten Margot Raff und ihre Töchter. Das große Einzugsgebiet, das das ZGT Adlkofen abdeckt ist ein Beweis dafür. Denn das Zentrum bietet, neben der ganzheitlichen Versorgung am Standort, auch viele Hausbesuche an, die Therapeutinnen und Therapeuten sind auch viel in Altenheimen bis in den Raum Moosburg unterwegs. „Unser Fuhrpark umfasst etwa 30 Autos, die für die Hausbesuche und Außentermine genutzt werden.“ Genau diese Abwechslung ist es, das die Therapeuten nach eigenen Angaben sehr schätzen.   

Gerade diese Freude und Leidenschaft für den eigenen Beruf wollen das Führungstrio des ZGT fördern. „Die Therapeutinnen und Therapeuten wollen ihren Patienten die bestmögliche Behandlung anbieten – und dafür braucht es verschiedene Möglichkeiten und Hilfsmittel. Rein auf manuelle Therapie zu setzen, ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Wir haben deshalb rund 2,5 Millionen Euro in die Anschaffung neuester Technologien und Geräte investiert, um passgenaue Behandlungsoptionen anbieten zu können. Aber auch Behandlungsräume, in denen man sich wohlfühlt oder andere Trainingsumgebungen wie ein Schwimmbecken helfen ungemein“, erklärten Nadine und Denise Raff. Zudem investieren sie viel in Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 

Eines dieser speziellen Geräte mit neurologischem Ansatz, von denen es oft nur wenige Exemplare in Deutschland gibt, durfte Landrat Peter Dreier gleich ausprobieren. „Dadurch können wir Stück für Stück Verbesserungen für unsere Patientinnen und Patienten erreichen, damit sie ihre Einschränkungen hinter sich lassen und beispielsweise wieder selbstständig Besteck oder Becher halten können.“ 

Gerade das hochmoderne und stützende EksoNR-Skelett ermöglicht es Patienten, die nicht mehr selbstständig gehen können, dies wieder zu erlernen. „Wenn die Patienten nach vielen Wochen oder gar Monaten Leidensweg plötzlich wieder aufrecht stehen, da fließen schon mal die Tränen.“ 

Gerade diese Kontinuität ist etwas, das die Verantwortlichen des ZGT voranbringen wollen. „Nicht nur, dass die Ärzte die Möglichkeiten des Heilmittelkatalogs besser nutzen und so längerfristige Therapieansätze ermöglichen könnten – auch der Einzelne ist gefordert, sich frühzeitig und dauerhaft um seine Gesundheit zu kümmern.“ Dem pflichtete Landrat Peter Dreier bei: „Hier muss ein Umdenken stattfinden, aber auch die Präventionsangebote ausgebaut und auch gelebt werden – auch im Hinblick auf die immer älter werdende Gesellschaft.“ 

Gerade das Thema Bürokratie und Hindernisse in der Digitalisierung waren für Landrat Dreier von besonderem Interesse. Wie die Nadine, Denise und Margot Raff berichteten, fehlen hier weiter Richtlinien und Standardisierungen, sodass noch viel zu oft die manuelle Unterschrift nötig ist. „Wir gehören zu einer von nur 40 Praxen in ganz Deutschland, die digitale Unterschriften für den Reha Sport ermöglichen.“ Auch die Umsetzung einer einheitlichen digitalen Patientenakte, die die Unterlagen von Ärzten, Therapeuten und Apotheken sammeln würde, läuft schleppend, genauso wie die Einführung des E-Rezepts, berichteten die Verantwortlichen. Dennoch waren sich die Anwesenden einig: Im Bereich Organisation führt kein Weg an der Digitalisierung vorbei.