Demenz geht uns alle an
Die Alterung der Gesellschaft bringt es mit sich, dass die Zahl der Menschen mit Demenz stetig zunimmt. Gleichzeitig lösen sich familiäre Strukturen, in denen Betroffenen ganz selbstverständlich aufgehoben waren, mehr und mehr auf. Das hat weitreichende Folgen: auch für die Kommunen, die eine altersgerechte und damit auch demenzsensible Daseinsvorsorge verantworten.
Um die kommunalen und kirchlichen Seniorenbeauftragten im Landkreis Landshut für diese Aufgabe zu sensibilisieren und zu stärken, haben der Landkreis und das Christliche Bildungswerk Landshut gemeinsam eine Fortbildung zum Thema „Demenz geht uns alle an – Verantwortlich handeln in der Gemeinde“ organisiert.
Die beiden Referentinnen Nicole Smolin und Monja David von der Koordinierungsstelle Demenz des Landkreises Landshut vermittelten grundlegende Kenntnisse rund um die Krankheit Demenz und erläuterten anschaulich, was Menschen mit Demenz brauchen, um ihre Würde und Identität zu bewahren: Sie wollen sozial eingebunden sein, sich sicher fühlen, möglichst selbstbestimmt und selbstständig leben und in ihrer vertrauten Umgebung bleiben.
Sehr schnell wurde den Teilnehmenden deutlich, dass es dafür eine sorgende Gemeinschaft braucht, die sich die Erfüllung dieser grundlegenden Bedürfnisse zur Aufgabe macht. Dazu gehörten neben den pflegenden Angehörigen alle in der Kommune, wie zum Beispiel die Nachbarschaftshilfe und der Sportverein, die Mitarbeitenden in der Gemeindeverwaltung oder im Supermarkt, der Busfahrer ebenso wie die Apothekerin.
Die gute Nachricht dabei: In der Region Landshut gibt es bereits ein gut ausgebautes Beratungs- und Unterstützungsnetzwerk, an das sich Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen wenden und das auch Kommunen nutzen können, um sich auf den Weg hin zu einer sorgenden Gemeinschaft zu machen.
Dieses Netzwerk noch bekannter zu machen sei eine von vielen Möglichkeiten, die die Seniorenbeauftragten hätten, um Betroffenen zur Seite zu stehen. Darüber hinaus gelte es aufmerksam zu sein, als Lotse zur Verfügung zu stehen, Teilhabe an Seniorenangeboten in der Gemeinde zu ermöglichen und das Thema Demenz als wichtiges Handlungsfeld der Kommune zu etablieren.
Dies alles könne nur gemeinsam gelingen. Deshalb ermutigten die Referentinnen und auch die Organisatorinnen der Fortbildung die Teilnehmenden dazu, sich die Unterstützung der Koordinierungsstelle Demenz sowie der weiteren Fachstellen im Landkreis zu holen.
Die Koordinierungsstelle Demenz des Landkreises Landshut berät und unterstützt Betroffene und Pflegende und arbeitet daran, dass demenziell erkrankte Personen besser integriert und betreut werden und in ihrem gewohnten Umfeld sicher und selbst bestimmt leben können (Tel.: 0871 96367161).