Für den Ernstfall geübt
Auch wenn das neue Landratsamt in Essenbach sich noch im Bau befindet – wenn hier ab Mitte 2025 mehrere hundert Personen ihren Arbeitsplatz finden, ist dies natürlich auch ein wichtiges Thema für die örtlichen Freiwilligen Feuerwehren. Deshalb haben die FF Essenbach, FF Altheim, FF Mirskofen und FF Ergolding, gemeinsam mit Vertretern des Rettungsdienstes eine groß angelegte Übung am neuen Landratsamt in Essenbach durchgeführt.
Dabei konnte die Übung erst mit etwas Verzögerung beginnen: Denn eine ausgelöste Brandmeldeanlage Altheim hatte natürlich Vorrang. Als sich der Einsatz mit einem Fehlalarm aufgelöst hat, konnte nun mit dem Szenario begonnen werden. Der Alarm lautete: „Brand mit zwei vermissten Personen im Bereich der Tiefgarage“. Mithilfe einer Nebelmaschine und Blitzmaschine sollte der Brand möglichst realitätsgetreu nachgestellt werden.
Unter der Übungsleitung des Fach-Kreisbrandinspektors Andres Pichl und Kreisbrandmeister Hubert Ammer haben sich die rund 80 Übungsteilnehmerinnen und -teilnehmer in verschiedene Gruppen aufteilt. Während sich eine Gruppe um den Aufbau der Wasserversorgung zur Brandbekämpfung kümmerte, starteten zwei Gruppe den so genannten „Innenangriff“, um eine vermisste Person im Bereich der Tiefgarage in Sicherheit zu bringen. Der Einsatzdarsteller wurde nach erfolgreicher Bergung gleich vom anwesenden Team des Rettungsdienstes umfassend versorgt.
Nachdem die erste vermisste Person in Sicherheit war, waren laute Hilferufe aus einem Lichtschacht zu hören – eine der Vermissten war laut Übungsszenario bei der Flucht vor Rauch und Flammen gestürzt und in einen Lichtschacht gefallen. Da ein Zugang über das Innere der Tiefgarage schwierig war, rückte die Feuerwehr Ergolding mit ihrer Drehleiter an, um gemeinschaftlich die zweite Person retten zu können. Die Koordination und Lagedokumentation des Einsatzes erfolgte über die neue Feuerwehrführungsstelle, die durch die FF Altheim verantwortet wurde.
„Solche Übungen sind entscheidend, um die Abläufe zu optimieren und die Kommunikation zwischen den verschiedenen Wehren zu optimieren“, erklärte Fach-KBI Andres Pichl. „Wir können dadurch wertvolle Erfahrungen sammeln und lernen, wie wir im Ernstfall effizienter handeln können.“
Die Übung wurde von zahlreichen Zuschauern begleitet, die sich so über die Arbeit der Feuerwehr informierten: „Es ist wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger sehen, wie gut unsere Feuerwehr ausgebildet ist und dass wir in der Lage sind, gemeinsam zu agieren“, betonte Landrat Peter Dreier, der die Übung ebenfalls begleitete. Auch Bürgermeister Dieter Neubauer und der stellvertretende Kreisbrandrat Günther Deller waren vor Ort.
Nach dem erfolgreichen Abschluss der Übung versammelten sich alle Teilnehmer im Neubau des Landratsamtes zu einer Nachbesprechung, bei der die Übung nochmal rekapituliert und mögliche Verbesserungspotenziale diskutiert wurden. Ein Essen rundete den Tag ab und förderte den kameradschaftlichen Austausch unter den Einsatzkräften.