Gewässer-Unterhaltungszweckverband hat getagt
Er ist ein Paradebeispiel für interkommunale Zusammenarbeit, auch über die Landkreisgrenzen hinweg: Der Gewässer-Unterhaltungszweckverband, der rund ein Drittel Niederbayerns umfasst – die Landkreise Landshut, Kelheim und Dingolfing-Landau. Vor kurzem fand die jährliche Mitgliedsversammlung des GUZV in Niederaichbach statt.
Stellvertretend für Landrat Peter Dreier hob der Vorsitzende Josef Klaus hervor, dass der GUZV eine Solidargemeinschaft sei, die sich seit ihrer Gründung im Jahr 1976 bei der Erfüllung wichtiger Aufgaben immer wieder bewährt habe. Neben einzelnen Änderungen innerhalb der Mitglieder (die Gemeinde Eching ist dem Verband beigetreten, wohingegen der Markt Frontenhausen seinen Austritt erklärt hat), war die generelle zukünftige Ausrichtung des GUZV Hauptthema der Versammlung.
Die immer komplexer werdenden Aufgaben auf diesem großen Verbandsgebiet haben zur Folge, dass das bisher durchführende Planungsbüro Helmut Dietlmeier (Pfeffenhausen) trotz hervorragender, jahrelanger Zusammenarbeit die Aufgabenstellungen in diesem Umfang nicht mehr leisten kann und wohl nach Abschluss des Jahresbauprogramms 2024 nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Aus diesem Grund ist es denkbar und sinnvoll, die wichtigen Aufgaben der Gewässerpflege in die verantwortungsvollen Hände der jeweiligen Landschaftspflegeverbände zu legen und die Ressourcen so noch mehr zu bündeln – ein Modell, das im Landkreis Regensburg bereits erfolgreich praktiziert wird. Dies hob auch Florian Nöscher vom Wasserwirtschaftsamt Landshut in einem Vortrag hervor.
Denn letztlich führe solch ein Vorgehen die großen Vorteile des bestehenden Verbandes unter anderem Dach fort: weil Gemeinden viele notwendige Unterhaltsmaßnahmen für Gewässer bündeln, die Aufträge gemeinsam ausschreiben und staatliche Fördermittel abrufen könnten. Einzelne Gemeinden könnten dies nicht so gut bewerkstelligen und blieben mit ihren Auftragssummen unter den Fördergrenzen.
Während die Versammlung somit im Zeichen eines größeren Umbruchs stand, wurde das Regensburger Modell grundsätzlich positiv bewertet – obgleich mit deutlich höheren Kosten für die Mitgliedsgemeinden zu rechnen sei, gab der Vorsitzende Josef Klaus zu bedenken.
Gerade die Kontinuität der Arbeit des GUZV und harmonische Zusammenarbeit über die Landkreisgrenzen hinweg in den vergangenen fast fünf Jahrzehnten sei verantwortlich für den großen Erfolg. Denn die Aufgaben, die er erfüllt, werden in Zukunft noch wichtiger werden. Unabhängig davon pflege man bereits seit Jahren guten Kontakt und eine gute Zusammenarbeit mit den einzelnen Landschaftspflegeverbänden. Ein großer Teil der Gemeinden sei bereits in beiden Institutionen Mitglied. Nun wolle man die Zeit nutzen, um mit den LPV-Verantwortlichen das weitere Vorgehen abzuklären und zu verhandeln.
Der GUZV kümmert sich um Pflege und Unterhalt aller Gewässer 3. Ordnung zwischen der Altmühl, der Großen und Kleinen Laber, der Isar, der Vils und der Bina – genauer: um das ganze Geflecht von Bächen und kleinen Wasseradern zwischen diesen Flüssen. Diese Lebensadern der heimischen Natur intakt zu halten, ist nach Landesrecht Pflicht der Gemeinden.
Unter fachlicher Beratung würden hier den Belangen der Natur, aber auch der Wirtschaftlichkeit Rechnung getragen. Der Verband stehe heute auf einer soliden Basis für eine weiter erfolgreiche Arbeit, erklärte Klaus. Für die Erfüllung seiner Aufgaben kann sich der GUZV auf einen Haushaltsplan für das laufende Jahr stützen, der 626.800 Euro im Verwaltungshaushalt und 32.850 Euro im Vermögenshaushalt umfasst.
Um auch künftig über ausreichend Mittel für die Pflege- und Unterhaltungsmaßnahmen zu verfügen, wurde die Umlage je Flächeneinheit, die die GUZV-Mitgliedsgemeinden beisteuern, je Hektar bei 1,55 Euro belassen.
(Carina Weinzierl, Pressesprecherin Landkreis Landshut)