Grundstücks- und Immobilienmarktbericht - Landkreis Landshut
Die 2022 einsetzenden Entwicklungen machen auch vor dem Grundstücksmarkt im Landkreis Landshut nicht halt. Der Konflikt in der Ukraine, Inflation, zunehmende Baukosten und Zinsen lassen die Kaufinteressenten zögern. Wer nicht muss, wartet ab. Hohe Preisaufrufe sind zwar im Umlauf, werden aber nicht mehr zwingend angenommen. Der Verkauf ist kein Selbstläufer mehr, die Objekte sind länger inseriert. Inwieweit es zu einer Stagnation oder möglicherweise einem Preisrückgang kommt, wird das Jahr 2023 zeigen.
Für das Jahr 2022 verzeichnet der Gutachterausschuss einen Rückgang der Gesamtzahl der Verkäufe um 19 Prozent auf das Niveau von 2008. Das Investitionsvolumen sinkt um acht Prozent auf 523 Millionen Euro, das entspricht in etwa dem Vor-Corona-Niveau. Basis der Auswertungen ist die Kaufpreissammlung, die die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses führt und sämtliche notariell beurkundeten Grundstücks- und Immobilienveräußerungen einpflegt.
Der Preis für Ein- und Zweifamilienhäuser ist bei rückläufigen Umsätzen erneut gestiegen. Über alle Lagen hinweg wird für bestehende Eigenheime im Schnitt rund 4 100 Euro je Quadratmeter Wohnflächen bezahlt. Für den Neubau sind rund 4 800 Euro fällig.
Vor allem das Bauland für Ein- und Zweifamilienhäuser verzeichnet einen starken Rückgang. Hier wurden rund 36 Prozent weniger vollerschlossene Bauparzellen veräußert. Auch hier kommt es 2022 noch zu leichten Preisanstiegen, die für das direkte Umland der Stadt Landshut sowie entlang der Autobahn A 92 höher ausfallen
Auch die Wohnungsverkäufe gehen zurück, hier nehmen mit über 30 Prozent vor allem die Neubauten besonders stark ab. Bauträger sind zögerlicher bei der Neuplanung und Realisierung von Wohnanlagen, von denen in den letzten Jahren viele fertiggestellt wurden. Die Preise steigen nur noch leicht an, hohe Quadratmeterpreise werden nur noch bedingt angenommen. Dagegen steigen die Baukosten. Die Bestandswohnungen gehen weniger stark zurück, sie sind bereits fertiggestellt. Hier kommt es noch zu Preissteigerungen, wobei insbesondere bei den teuren Verkäufen bereits eine leichte Stagnation erkennbar ist.
Der Grundstücks- und Immobilienmarktbericht soll allen Interessierten Informationen aus erster Hand über den lokalen Markt liefern. Er enthält Auswertungen zu allen im Landkreis getätigten Grundstücks- und Immobilienveräußerungen der letzten Jahre. Neben Bauland werden die Kaufpreise von land- und forstwirtschaftlichen Flächen, aber auch Wohnhäusern, allen voran Ein- und Zweifamilienhäusern, oder Wohnungseigentum ausgewertet und deren Preisentwicklung dargestellt. Für ausgewählte Teilmärkte können Indexreihen bereitgestellt werden.
Grundstücksmarktbericht Landkreis Landshut
(Carina Weinzierl, Pressesprecherin Landkreis Landshut)