Netzwerk Inklusion – eine kleine Erfolgsgeschichte

12. August 2022 : Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung nahm am Netzwerktreffen teil

Das Netzwerk Inklusion für die Region Landshut durfte beim jüngsten Treffen einen besonderen Teilnehmer begrüßen: Holger Kiesel, der Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, hatte von der Erfolgsgeschichte des noch jungen Netzwerks gehört und die Engagierten bei ihrem Meeting besucht.

„Schule, Arbeit, Wohnen und politische Teilhabe“ waren die vier Kernthemen, die Holger Kiesel in dieser Runde vorstellte – Themen, die er während seiner Amtszeit besonders im Blick hat. Linda Pilz, Behindertenbeauftragte des Landkreises Landshut, erläuterte die Organisation und Ziele des Netzwerks: Seit 2021 gibt es das Netzwerk Inklusion für die Region Landshut, in dem sich Menschen mit und ohne Behinderung, Mitarbeiter aus Einrichtungen der Behindertenarbeit und der Verwaltung, Vereine und Selbsthilfegruppen zu verschiedenen Themen austauschen. Sie vernetzen sich untereinander und machen sich für die Belange von Menschen mit Behinderungen in der Region Landshut stark. Mittlerweile engagieren sich über 100 Personen im Netzwerk Inklusion. Viermal im Jahr finden Treffen statt, rund 40 Netzwerkpartner nehmen regelmäßig daran teil. Einer davon ist die Freiwilligenagentur Landshut (fala), die u.a. das Projekt „Inklusion durch Engagement – bunte Legorampen für Landshut“ ins Leben gerufen hat. Ziel ist die Gewinnung von Menschen mit Behinderungen für das Ehrenamt und das Zusammenbringen von Menschen mit und ohne Behinderungen in der Freizeit.

Bayernweit gibt es elf Freiwilligenagenturen, die dank einer Förderung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales Inklusionsprojekte wie dieses durchführen. Da die Förderung Ende 2022 ausläuft, nutzten die Projektverantwortlichen die Gelegenheit, um Kiesel zu bitten, sich für eine Verlängerung der Förderung im Ministerium einzusetzen.

Auch die „Bananenflanke Landshut“ nahm das Treffen zum Anlass, um auf das sportliche Engagement ihres Vereins für Jugendliche und junge Erwachsene mit geistiger Behinderung aufmerksam zu machen. Hervorzuheben ist hier das gelungene Fußballturnier in der Landshuter Altstadt. Ebenso erfolgreich war das kürzlich stattgefundene Rollstuhltraining, organisiert von der Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB) und gesponsert vom Verein „Fink WG“. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen mit angeborener, erworbener oder altersbedingter Behinderung die uneingeschränkte Teilhabe in der Gesellschaft zu ermöglichen. Die Anwesenden waren sich einig, dass die Unterstützung anderer Partner des Netzwerks Inklusion maßgeblich zur erfolgreichen Durchführung der Projekte und Aktionen beigetragen haben.

Kritik gab es am mangelnden Angebot in der Region im Bereich „Inklusives Wohnen“, an speziellen Wohnplätzen für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen sowie an Therapieplätzen für Menschen mit seelischer Behinderung: Zum Teil betragen die Wartezeiten auf einen Therapieplatz Monate. Holger Kiesel stimmte zu: „Auch mir ist die Problematik bekannt und ich setze mich bayernweit für mehr Therapie- und Wohnangebote ein“, versicherte Bayerns Behindertenbeauftragter Zudem gab er bekannt, dass er bereits für Oktober dieses Jahres einen Dialog zwischen Menschen mit psychischer Behinderung und Medienvertretern im Sozialministerium organisiert hat. Ziel dabei ist, die Medien für eine diskriminierungsfreiere Berichterstattung zu sensibilisieren.

Abschließend betonte Holger Kiesel, wie wichtig Netzwerkarbeit sei. „Um das Ziel einer inklusiven Gesellschaft zu erreichen, in der alle Menschen dazugehören, müssen alle an einem Strang ziehen und sich auf den Weg machen.“

Das nächste Treffen des Netzwerks Inklusion findet am 29. September von 16.30 bis 18.30 Uhr im neuen Bürgersaal in Kumhausen statt. Thema wird unter anderem Assistenzdienstleistungen für Menschen mit Behinderungen sein. Weitere Informationen zum Netzwerk Inklusion erhalten Interessierte bei der Behindertenbeauftragten des Landkreises Landshut Linda Pilz: Telefon (0871) 408-2118, E-Mail linda.pilz@landkreis-landshut.de

(Teresa Späth, Pressereferentin Landkreis Landshut)