Niederbayern gemeinsam gegen häusliche Gewalt

13. November 2024: Unterstützung für Betroffene: Vertreterinnen der Frauenhäuser und Landshuter Interventionsstelle informieren am 22. November

In den letzten Jahren hat die Zahl der gemeldeten Fälle von häuslicher Gewalt weiter zugenommen, sie befindet sich auf einem neuen Höchststand. 256.276 Menschen in Deutschland wurden 2023 Opfer häuslicher Gewalt, davon sind 70 Prozent weiblich. Dies ist ein Anstieg um 6,5 Prozent. 

Häusliche Gewalt beinhaltet alle Formen körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt und umfasst familiäre sowie partnerschaftliche Gewalt. Sie liegt auch vor, wenn sie unabhängig von einem gemeinsamen Haushalt innerhalb der Familie oder in aktuellen bzw. ehemaligen Partnerschaften geschieht. Die strafrechtlichen Delikte reichen dabei von Bedrohung und Stalking bis hin zu Körperverletzungen, Misshandlungen von Kindern, Vergewaltigung und Tötung des (ehemaligen) Partners. 

Schuld liegt nie beim Opfer 

Die Dunkelziffer wird jedoch als weit höher eingeschätzt, da viele Betroffene aus Angst oder Scham keine Anzeige erstatten. Nachdem häusliche und Partnerschaftsgewalt keine individuellen Schicksalsschläge sind, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem darstellen, haben die niederbayerischen Gleichstellungsbeauftragten eine überregionale Kooperation mit dem Ziel einer dauerhaften Sensibilisierung der Bevölkerung und einer langfristigen Weiterentwicklung des Hilfesystems geschlossen. Die vorhandenen Ressourcen sollen damit im kommenden Jahr gebündelt werden, sodass fehlende Aufklärung und Informationen zu diesem Thema nicht den Zugang zum vorhandenen Hilfesystem verhindern. Oberste Priorität hat dabei, die Betroffenen zu ermutigen, Hilfe und Beratung in Anspruch zu nehmen und klarzustellen, dass die Schuld nie beim Opfer liegt. 

Jahresprogramm startet zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen

Auftakt für das Jahresprogramm bietet der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen, zu welchem in jeder niederbayerischen Region Veranstaltungen geplant sind, um auf das Thema aufmerksam zu machen und Informationen über Hilfsangebote bereitzustellen. 

Vertreterinnen der Landshuter Frauenhäuser sowie der Landshuter Interventionsstelle stehen der Bevölkerung am Freitag, den 22.11.2024 von 8 bis 12 Uhr am Landshuter Wochenmarkt persönlich zur Verfügung. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, daran teilzunehmen. Weiterhin haben die Gleichstellungsbeauftragten der Region Landshut einen Info-Point im Ergoldinger Bürgersaal am Samstag, den 16.11.2024 ab 18 Uhr im Vorfeld des Tanztheaters „Mond, Tanz und Magie“. 

Hilfetelefone und Angebote vor Ort

Den Betroffenen von häuslicher Gewalt stehen niederbayernweit verschiedene Unterstützungsangebote zur Verfügung. Dazu gehören insbesondere Frauenhäuser und Interventionsstellen vor Ort. Außerdem bietet das Hilfetelefon unter der Nummer 116 016 rund um die Uhr kostenlose und anonyme Beratung in 19 Sprachen an.

Weitere Infos:

Hilfetelefon - Gewalt gegen Frauen: Telefon: 0116 016,  https://www.hilfetelefon.de/  
Hilfetelefon - Gewalt an Männern: Telefon: 0800 1239900

Hilfenetzwerk der Landshuter Offensive gegen häusliche Gewalt (LOG): www.log-landshut.de
Gleichstellungsbeauftragte Landkreis Landshut
E-Mail: gleichstellung@landkreis-landshut.de
Telefon: 0871 408-2134