Planungen der Ost-Umfahrung Landshut schreiten voran: Dialogforum diskutiert über den aktuellen Stand

28. Juli 2022 : Die ersten beiden Bauabschnitte der Ost-Umfahrung Landshut im Zuge der B 15neu sowie der Knotenpunkt B 15neu / B 299 im Bereich Geisenhausen standen im Fokus des 8. Dialogforums, das am Mittwochvormittag, den 27.07.2022, in Landshut stattfand. Vertretern aus Politik, Verwaltung und Interessensverbänden wurde hierbei der aktuelle Planungsstand und das weitere Vorgehen vorgestellt und besprochen.

Eingeladen hatte die Leitungsgruppe des Dialogforums mit Landrat Peter Dreier, Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz sowie Wolfgang Wüst, Leiter der Abteilung Straßenbau am Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr. Robert Bayerstorfer, Bereichsleiter des Staatlichen Bauamtes Landshut, erläuterte den aktuellen Stand des Planfeststellungsverfahrens für den ersten Bauabschnitt der Umfahrung Landshut. Mittlerweile hat das Staatliche Bauamt die Bearbeitung der Stellungnahmen zu den rund 1.250 Einwendungen im laufenden Planfeststellungsverfahren des ersten Bauabschnitts abgeschlossen. Die Erörterung steht im November dieses Jahres an.

Im zweiten Bauabschnitt ist im Bereich der Isarhangleite der Schwerpunkt auf die Erkundung der Geologie gelegt worden. Auf Basis der Voruntersuchung sollen die vertieften Untersuchungen dazu dienen, in einem weiteren Schritt eine fundierte Entscheidung zu der weiterzuverfolgenden Variante (Talbrücke mit kurzem Tunnel oder langer Tunnel) treffen zu können. Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz ließ keinen Zweifel daran, dass für ihn ein langer Tunnel in jeder Hinsicht die sinnvollste Lösung wäre: „Dafür setze ich mich im Verbund mit Landrat Peter Dreier schon seit Jahren ein. Ein Tunnel wäre einerseits der beste Lärmschutz für die Bevölkerung, andererseits könnten damit auch der ökologische Eingriff minimiert und das Landschaftsbild oberhalb der Isarhangleite erhalten werden.“

Parallel dazu sind die Planungen für die Erstellung des Vorentwurfs des zweiten Bauabschnitts auf Basis des Planfalles 1c vorangetrieben worden. Dabei ist die technische Detailplanung, wie die Entwässerung, die Anbindung des untergeordneten Wegenetzes, die umweltfachlichen Untersuchungen sowie die Knotenpunktgestaltungen, konkretisiert worden.

Die Denkanstöße aus der letzten Sitzung des Dialogforums sind bei den Planungsüberlegungen für den Vorentwurf mit eingeflossen. Diese wurden nun vorgestellt und besprochen. Wurde der Verkehr der B 15neu bislang bei der Voruntersuchung noch über Schleifenrampen an die B 299 angebunden, so sieht ein neuer Lösungsvorschlag (Variante V und W) eine direkte Führung des Verkehrs zur B 299 in Form einer Gabelung vor. Der Hauptverkehr von der B 15neu zur B 299 und in die umgekehrte Richtung müsste dann nicht mehr abfahren und sich wieder entsprechend verflechten, sondern könnte auf der Hauptfahrbahn bleiben. Die Variante W schneidet unter anderem aufgrund der geringeren Flächeninanspruchnahme und der niedrigeren Kosten im Vergleich besser ab.

Landrat Peter Dreier betonte, dass die neue Gestaltung am Knotenpunkt K 5 bei Geisenhausen eine gute Lösung darstellt, um die Verkehrsbelastung im Ortszentrum zu vermindern: „Wir müssen Geisenhausen so gut es geht vom Durchgangsverkehr befreien – diese Planungsvariante bietet eine echte Chance dazu“.

Auch weitere Mitglieder begrüßten, dass mit diesem Lösungsvorschlag die Bedenken der betroffenen Gemeinden in der Planung berücksichtigt wurden. Insgesamt wurde die Sitzung in einem konstruktiven Dialog geführt. Für die weitere Planung wurde zugesagt, dass planungsbegleitend weiterhin eine intensive Öffentlichkeitsinformation angeboten wird.

Prof. Wolfgang Wüst vom Bayerischen Verkehrsministerium appellierte an die betroffenen Gemeinden, sich unabhängig von der Positionierung weiterhin aktiv an Projekt und Dialog zu beteiligen, denn nur „in konstruktiver Zusammenarbeit lassen sich Lösungen finden oder Verbesserungen erzielen.“

Mit der Planfallentscheidung 1c und der nunmehr sich konkretisierenden Planung sind die Gemeinden Eching, Altdorf und Tiefenbach nicht mehr direkt betroffen und werden daher künftig nicht mehr im Dialogforum vertreten sein. In der neuen Zusammensetzung wird das nächste Dialogforum voraussichtlich in 2023 tagen.

(Staatliches Bauamt Landshut)