Landratsamt bot Schulung für Angebote zur Unterstützung im Alltag an

13. Juli 2022 : Es ist der große Wunsch vieler älterer Menschen: So lange wie möglich in den eigenen vertrauten vier Wänden bleiben zu können. Der Schlüssel dazu können „Angebote zur Unterstützung im Alltag“ sein. Eine wertvolle Hilfe, wenn die Betroffenen nicht pflegebedürftig sind, das Führen des eigenen Haushaltes und Alltagserledigungen jedoch nicht mehr so leichtfallen.

Aus diesem Grund richtete das Landratsamt Landshut eine Schulung für Helfende zur Erbringung von Leistungen gemäß § 45a SGB XI aus. In 40 Stunden erhielten die Teilnehmer praxisnahe Tipps und Umsetzungsmöglichkeiten für die Angebote zur Unterstützung im Alltag– darunter fallen auch die so genannten „haushaltsnahen Dienstleistungen“.

Ziel der Schulung war, die Helfer auf das ehrenamtliche und nichtehrenamtliche Erbringen von Leistungen vorzubereiten, um hilfsbedürftige Menschen zu unterstützen und zu begleiten sowie pflegende Angehörige zu entlasten. Der Schwerpunkt dieser Schulung lag auf psychischen und gerontopsychiatrischen Erkrankungen.

Gerade bei Pflegegrad I – und hier besteht der größte Unterstützungsbedarf – ist keine „klassische“ Behandlungspflege an sich nötig, denn die Betroffenen können sich grundsätzlich selbst versorgen. Hier kommen stattdessen diese ambulanten Unterstützungsangebote ins Spiel, die hauptamtliche Dienstleister beispielsweise für Hauswirtschaftsleistungen, Alltagsbegleitung oder eben ehrenamtlichen Einzelpersonen erfüllen können.

Dafür stellen die Pflegekassen den Betroffenen einen monatlichen Entlastungsbetrag von 125 Euro zur Verfügung, der für solche Leistungen wie Haushaltsnahe Dienstleistungen verwendet werden kann. Dafür müssen die Kassen den Anbieter offiziell als solchen anerkennen – ein Baustein dafür ist diese 40-stündige Schulung. Sie kann im Prinzip von Jedermann absolviert werden: unter den Teilnehmern waren unter anderem Dorfhelferinnen, ehrenamtliche Helfer und auch Personen, die bereits in der Pflege tätig sind.

Während der Schulung standen nicht nur Anregungen für die Haushaltsführung im Mittelpunkt: Zwei Drittel der Fortbildungsstunden widmeten sich die Teilnehmer dem Block „Umgang mit pflegebedürftigen und demenzkranken Menschen“. Wie gehe ich mit einem Nachbarn oder Angehörigen der an Demenz erkrankt ist um? Wie kann ich am besten mit ihm oder ihr kommunizieren? Welche Haltung muss der Helfer selbst einnehmen, um seiner Rolle gerecht zu werden und ohne Grenzen zu überschreiten? Dies waren nur drei von vielen Fragen, die die Teilnehmer in den ersten beiden Modulen behandelten.

Während der restlichen zehn Stunden wurde die Unterstützung bei der Haushaltsführung näher beleuchtet: Darunter fallen die Hygiene und Reinigung im Privathaushalt, die Ernährung und Verpflegung sowie die Unfallverhütung.

Die Seniorenbeauftragte des Landkreises, Janine Bertram, zeigte sich zufrieden mit der Schulung: „Die Nachfrage und der Bedarf nach solchen Unterstützungsleistungen im Alltag ist enorm, aber leider gibt es immer noch viel zu wenige anerkannte Anbieter wie auch Fach- und Hilfskräfte in diesem Bereich. Deshalb bin ich sehr dankbar, dass so viele Interessierte sich in diesem Bereich schulen lassen, um so unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie deren Angehörige in ihrem Alltag noch besser unterstützen zu können. Eine solche Leistung, oftmals ehrenamtliches Engagement, das ist nicht selbstverständlich!“

Da in diesem Thema noch viel Potenzial steckt, bietet die Seniorenbeauftragte diese Schulung zweimal im Jahr an – die nächsten fünf Tage sind für den kommenden Herbst (18./19.Oktober, 02./03./11. November) geplant. Für weitere Informationen sowie Anmeldung steht die Landkreis-Seniorenbeauftragte Janine Bertram gerne zur Verfügung: Tel. 0871 408-2116 oder per Mail: seniorenbeauftragte@landkreis-landshut.de.

(Carina Weinzierl, Pressesprecherin Landkreis Landshut)