Mehr Schiene, weniger Lärm
Viele Jahre haben Kommunalpolitiker aller Couleur den geplanten zweigleisigen Ausbau der Bahnlinie Landshut bis Plattling gefordert. Seit einiger Zeit steht fest: Zumindest bis Loiching wird auf sieben Kilometern Länge in absehbarer Zeit ein zweites Gleis entstehen, damit in diesem Bereich das „Warten auf den verspäteten Gegenzug“, das viele Pendler nur zu gut kennen, möglichst der Vergangenheit angehört. Hinzu kommen weitere Ausweichspuren und Maßnahmen an den Bahnhöfen. Nur so kann auch der geforderte stündliche „Deutschlandtakt“ auf dieser Strecke mittelfristig umgesetzt werden. Außerdem würde das auch einen Ausbau des Güterverkehrs auf der Schiene bedeuten, der die Straßen zwar entlasten würde, aber erheblich mehr Lärm für die Schienen-Anwohner mit sich bringen würde – auch nachts.
Damit der Lärmschutz hier nicht auf der Strecke bleibt, hat das Forum Bahnlärm Untere Isar einen Forderungskatalog mitsamt Unterschriftenliste an Landrat Peter Dreier übergeben, der seine Unterstützung zugesichert hat. Mit dabei war auch die zuständige Projektleiterin der Deutschen Bahn, Janett Fack. Dabei wurde deutlich: Besonders in den Anlieger-Gemeinden Wörth, Niederaichbach und Essenbach haben sich viele Bürgerinnen und Bürger bereiterklärt, den Forderungen mit ihren Unterschriften weiteres Gewicht zu verleihen. Denn vor allem innerorts ist die Lärmbelastung ihrer Einschätzung nach bereits enorm. „Wir sind alle froh, wenn die Deutsche Bahn ihre Infrastruktur auch in unserer Region ausbaut und den Zug zu einem attraktiven Verkehrs- und Transportmittel macht – dies darf aber nicht auf dem Rücken der Anwohner geschehen“, fordert Landrat Peter Dreier.
Eine „wesentliche Änderung“ würde laut Forumssprecher Wilfried Ständer zwangsläufig zur Prüfung des gesamten Streckenabschnitts Plattling-Landshut auf erforderlichen Schall-, Lärm- und Erschütterungsschutz führen: Nicht nur an den Stellen, an denen die Bahn auch tatsächlich Ausbauarbeiten vornimmt. Genau das ist der Mittelpunkt des Forderungskatalogs und der Stellungnahme des Forums. Aktuell laufen nach Aussage der Bahn noch die Vorplanungen und damit besteht die Möglichkeit für Einwendungen und Anregungen – Mitte des Jahres soll das Vorhaben dann für das weitere Verfahren dem Bundestag übergeben werden. Die Bauarbeiten sollen, sofern die Beschlüsse auf parlamentarischer Ebene gefasst werden, in den Jahren 2029 bis 2032 erfolgen.