Moorschutz ist Klimaschutz

08. August 2022 : Der Landkreis Landshut investiert 1,5 Millionen Euro in den Moorschutz

„Intakte Moorböden sind wichtig für den Klimaschutz, da sie sehr große Mengen an CO2 binden“, unterstreicht Marie Spallek von der Höheren Naturschutzbehörde an der Regierung von Niederbayern, als sie die Bedeutung des Moorschutzes gegenüber Landshuts Landrat Peter Dreier vorstellt. Um die klimaschädlichen Auswirkungen zu verhindern, muss der Moorboden selbst und seine Vitalität erhalten bleiben ‒ dieser herausfordernden Aufgabe nimmt sich der Landkreis Landshut nun an. Die Initiative des Landkreises steht im Zusammenhang mit dem Masterplan „Moore in Bayern“ der Staatsregierung. Bayern sieht im aktiven Moorschutz großen Handlungsbedarf und setzt seit einiger Zeit Fachstellen bei den Regierungen ein, darunter auch Marie Spallek. Ihr Ziel ist es, den Moorschutz in Kooperation zwischen der Unteren und Höheren Naturschutzbehörde voranzutreiben.

Der erste Schritt ist schon getan: Haushaltsmittel in Höhe von 1,5 Millionen Euro stehen im Kreishaushalt für den Ankauf von Moorflächen bereit. Das Interesse bezieht sich dabei auf eine Fläche von ca. 860 Hektar, verteilt auf rund 400 Flurstücke im Mettenbacher und Grießenbacher Moos in den Gemeinden Wörth, Niederaichbach, Postau und Essenbach. Dort erhalten demnächst knapp 200 Eigentümer ein Kauf- oder, wenn möglich, ein Tauschangebot für ihre Flächen. Die gebotenen Kaufpreise orientieren sich dabei an den Bodenrichtwerten, die der Gutachterausschuss des Landkreises Landshut regelmäßig herausgibt. Über die Ankaufsplanungen wurden im Vorfeld die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden und auch der Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes informiert.

Der Landkreis Landshut besitzt bereits seit vielen Jahren große Flächen im Isarmoos und setzt sich mit seinen Partnern in der Landwirtschaft für eine Bewirtschaftung ein, die den Fokus auf den Natur- und Artenschutz legt. Mit dem Ankauf weiterer Flächen sollen zusammenhängende Gebiete entstehen, auf denen dieser Weg gezielt weiterverfolgt werden kann. „Das Moos ist Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen, die nur noch hier vorkommen. Um die Einzigartigkeit des Mooses auch für kommende Generationen zu erhalten, bedarf es der engen Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Landwirtschaft“, betont Ulrich Wamprechtshammer, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt.

In der Tat ist der charakteristische Moorboden bedroht. Der starke Rückgang der Bodenfeuchte hat dazu geführt, dass sich der Moorboden zersetzt und in der Folge regelrecht verschwindet. Um dieser Gefahr entgegenzuwirken und den Bodenschwund zu stoppen, sind verschiedene Maßnahmen erforderlich: beispielsweise eine bodenschonende Bewirtschaftung und nicht zuletzt ein kontinuierliches Wassermanagement. Intakte Moorböden können Wasser wie ein Schwamm speichern und sorgen damit nicht zuletzt bei Starkregenereignissen dafür, dass Wasser in der Fläche verbleibt und nicht rapide abfließt. Vitale Moore sind damit ein wichtiges Element des Hochwasserschutzes.

Das Vorhaben des Landkreises Landshut, mit dem Ankauf weiterer Flächen und der entsprechenden moorschonenden Bewirtschaftung dem Bodenschutz, aber auch dem Klimaschutz Rechnung zu tragen, wird finanziell vom Freistaat Bayern unterstützt. Mit einem hohen Förderanteil von 90 Prozent wird ein wertvoller Beitrag geleistet, die einzigartige Kulturlandschaft im Landshuter Isarmoos auch für künftige Generationen zu erhalten.

(Teresa Späth, Pressereferentin Landkreis Landshut)